Ins Outback

Am 22. Januar ging es mit dem Flieger nach Alice Springs.

Dass wir in der heißesten Jahreszeit mit über 40 Grad rechnen müssen, war uns schon klar, aber wir waren nicht darauf vorbereitet, wie sich das anfühlt……selbst der Wind war heiß wie ein gigantischer Fön.

Alice Springs ist eine recht schmucklose Kleinstadt, die im Moment im Sommerschlaf liegt. Beeindruckt hat uns die Ausstellung zum Royal Flying Doctor Service, der hier im Jahr 1928 gegründet wurde. Ein kleiner Stadtrundgang und die Besteigung des Anzac Hill waren am Nachmittag auch noch drin.

Am nächsten Tag startete dann unsere 3-Tagestour zum Uluru, Kata Tjuta und Kings Canyon.

Unser Guide Phil hat uns um 6 Uhr morgens abgeholt. Insgesamt waren wir dann eine Gruppe von 11 Personen, Schweizer, Dänen, Italiener und wir.

Neben den grandiosen Naturerlebnissen in den nächsten 3 Tagen war die Tour an sich schon ein großes Abenteuer. In einem umgebauten Truck mit Allradantrieb ging es – teilweise auch auf unbefestigter Straße – auf Tour. Feuerholz sammeln, Kochen auf dem Lagerfeuer, Campen und Baden in einem Wasserloch waren für uns Großstädter ein Erlebnis.  Die Nacht war um 4 Uhr morgens zu Ende, da es aufgrund der erbarmungslosen Tageshitze einfach notwendig war, alle Unternehmungen so früh wie möglich zu beginnen. Dennoch haben uns die Hitze und die allgegenwärtigen Fliegen nachhaltig beeindruckt.

Ein unvergessliches Erlebnis war für uns, unter freiem Himmel in einem „Swag“, einem speziellen Schlafsack, zu übernachten. Die Geräusche der Natur im Ohr, das Heulen der Dingos in der Ferne, den Wind im Gesicht und über uns die grandiose Milchstraße.

Uluru – Sehnsuchtsort und heiliger Berg

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Uluru im Sonnenuntergang (Foto: Helga Ehrecke)

Der Uluru war ja der eigentliche Grund, warum wir trotz der Sommerhitze in das rote Zentrum des Kontinents wollten. Nun waren wir endlich da, der Berg leuchtete in der Nachmittagssonne rot, wie es von ihm erwartet wird. Toll! Dennoch hat uns viel mehr, als den Uluru zu sehen, aus der Ferne und an seinem Fuße zu stehen, die tiefe Verbindung des Berges mit der Kultur der Anangu berührt. Das Volk der Anangu lebt seit schätzungsweise 30.000 Jahren dort und unzählige Merkmale der Landschaft, ein besonders geformter Felsen, ein Wasserloch, eine Höhle, gelten ihnen als Beweis der Aktivitäten ihrer mythischen Vorfahren. Diese werden als Geschichten erzählt und in Bildern festgehalten und beinhalten die Schöpfungsgeschichte ebenso wie Regeln für das Zusammenleben und die Weitergabe von Wissen. Wir hatten die Gelegenheit, eine Führung mit Alice vom Volk der Anangu zu machen, die uns die wesentlichen Werkzeuge gezeigt und ihre Herstellung erklärt, Felsmalereien erläutert und einzelne Geschichten erzählt hat.

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Uluru im Sonnenuntergang (Foto: Helga Ehrecke)

Kata Tjuta – die „Olgas“

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Kata Tjuta (Foto: Helga Ehrecke)

Der zweite Tag unserer Tour führte uns zu den 36 Felsen, aus denen Kata Tjuta besteht. Die geologische Formation ist deutlich größer und höher als der Uluru. Zur Erinnerung: Aufstehen um 4:15, genau Helgas Zeit…….So waren wir aber früh am Morgen dort, da die Wanderwege bei Temperaturen von über 36 Grad ab 11 Uhr vormittags geschlossen werden. Wir hatten ja 42………Das „Valley of the Winds“ schlängelt sich malerisch durch die Felsen von Kata Tjuta, ein Bach fließt – schööööön! Am Ende des Weges werden wir nach einem kurzen steilen Aufstieg mit einer grandiosen Aussicht über die Landschaft belohnt.

Kings Canyon – Watarrka

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Kings Canyon (Foto: Michael Kleinert)

Der dritte Tag: Der Kings Canyon ist eine atemberaubend beeindruckende Schlucht, deren Felswände teilweise 100 Meter senkrecht in die Höhe ragen. Um den „Rim-Walk“, einen Wanderweg, der am oberen Rand der Schlucht entlangführt zu erreichen, muss als Erstes ein steiler Aufstieg, der „Heartattack Hill“ bewältigt werden (übrigens: wer den Film „Priscilla – Königin der Wüste“ gesehen hat, wird das vielleicht wiedererkennen).

Einmal oben, erschließen sich Ausblicke auf bizarre Felskegel und Einblicke in die schwindelerregende Tiefe -immer schön vom Rand fernbleiben!

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Kings Canyon ( Foto: Helga Ehrecke)
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Kings Canyon (Foto: Michael Kleinert)

Durch ein dauerhaftes Wasserloch hat sich in den Tiefen der Schlucht eine grüne Oase gebildet, der „Garden of Eden“. Eine Rast an diesem Wasserloch war in der Stille der Natur ein besonderer und wertvoller Moment, dem sich keiner in unserer kleinen Gruppe entziehen konnte.

Am Nachmittag hieß es dann Abschied nehmen, noch ein Bad im Wasserloch an der Glen Helen Gorge, dann ging es zurück nach Alice Springs.

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Wasserloch an der Glen Helen Gorge (Foto: Michael Kleinert)

8 Kommentare zu „Ins Outback“

  1. Hallo Ihr Beiden,
    an die grandiosen Blicke und die Fliegen kann ich mich auch noch genau erinnern. Aber Übernachten unter freiem Himmel hatten wir noch nicht. Das muss gigantisch sein.
    Weiterhin alles Gute – und genießt jeden Tag.
    GLG Ati

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  2. Oh wie schööön. Eure Reiseberichte lösen sofort Fernweh aus. Fliegen und Hitze hin oder her. Viele Grüße aus der Mittagspause im ewig nass kalten Niedersachsen. Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht.

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    1. Ihr Lieben zu Hause! Wir freuen uns riesig, dass Ihr uns alle virtuell auf unserer Reise begleitet! Uns geht es prima , und wir hoffen, dass das das bei Euch allen genauso ist!
      Der Beitrag „Ins Outback“ ist jetzt übrigens komplett.
      Gˋday und viele Umarmungen, Micha und Helga

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  3. Liebe Helga, lieber Michael
    Soeben haben wir euren Beitrag über die Outback Tour gelesen. Ihr habt das wunderschön beschrieben, wir waren ja mit dabei. Übrigens die nächsten beiden Tage der Tour waren auch noch ein tolles Erlebnis. Tag vier war gemütlich mit baden in verschiedenen Wasserlöchern, auch konnten wir bis sechs Uhr schlafen.
    Die nächste Nacht verbrachten wir an einem Flussufer im Swag, in der freien Natur.
    Tag fünf war sehr eindrucksvoll. Gemeinsam mit einem Aboriginal Paar ging es in den Busch auf Nahrungssuche, mit anschliessender Degustation: Honigameisen, Buschbananen, kleine Zwiebeln und zum Schluss noch Maden. Alles hat wunderbar geschmeckt.
    Nun sind wir wieder zurück in der kalten Schweiz und träumen von Australien. Euch wünschen wir weiterhin eine erlebisreiche Reise und kommt gesund nach Hause.
    Herzliche Grüsse
    Marianne & Beat

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    1. Liebe Marianne, lieber Beat, wie schön, von Euch zu hören! Eure Nachricht hat uns wirklich sehr gefreut! Was Ihr in den beiden nächsten Tagen erlebt habt, klingt so spannend, dass wir schon bedauern, nur die 3-Tages-Tour gebucht zu haben……..Wir sind inzwischen in Bairnsdale angekommen, die letzten Tage sind wir ganz entspannt von Strand zu Strand die Küste hinuntergegondelt. Grüßt die Schweiz und belasst es nicht beim Träumen – die nächste Reise kommt doch bestimmt!!! Gˋday und viele liebe Grüße Michael und Helga

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  4. Hallo Urlauber,
    waren schon sehr gespannt auf eure neuen Berichte, einfach toll. Wir werden eure Erfahrungen in unsere Reise Vorbereitungen mit einbeziehen.
    LG Sabine und Volker

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  5. Hallo Ihr Lieben, Eure Bilder und die Berichte sind schon mächtig beeindruckend, es ist super, das wir auf diesem Weg an Eurer Abenteuerreise teilnehmen können. Sind schon auf die nächsten Berichte total gespannt. Weiterhin ganz viel Spaß und spannende Erlebnisse
    Bettina und Peter

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